Farben & Frühling: 19 bunte Bilder vom Holi Festival in Indien
Was in Indien als Frühlingsfest begann, ist heute Anlass zum Feiern für Menschen auf der ganzen Welt: Das Holi Festival of Colors ist das populärste und beliebteste Volksfest der Inder. Das berühmteste Ritual im Rahmen des Holi Festivals sind die bunten Farben, mit denen sich die Menschen gegenseitig bemalen und bewerfen. Hier sind 19 farbenfrohe Bilder, die euch die schönste Tradition des Holi Festivals in Indien eindrucksvoll zeigen.
Das Holi-Fest hat einen religiösen Hintergrund und seine Ursprünge sind nicht nur in Indien, sondern auch in Nepal zu finden. Es symbolisiert den Frühlingsanfang und den Sieg des Guten über das Böse. In den letzten Jahren hat sich das Festival quer über den gesamten Globus ausgebreitet und wird auch in westlichen Ländern gefeiert.
Das Holi Festival ist eines der ältesten und größten Feste in Indien. Es findet am Tag des letzten Vollmond im Monat Phalguna statt – zwischen Ende Februar und Mitte März. An diesem Tag feiert man in Indien das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings.
Das bunte Farbpulver und das gefärbte Wasser, mit denen die Menschen sich gegenseitig bewerfen, dienen dazu, die wahre Identität der Leute zu verbergen. So sind für die Dauer des Festivals alle Menschen gleich – jenseits von Kaste, Status, Geschlecht oder Alter. Man umarmt sich, feiert und speist Seite an Seite, egal aus welcher gesellschaftlichen Schicht man stammt.
Am ersten Tag des Festes der Farben tanzen die Inder mit lauten Trommeln von Haus zu Haus, verteilen Süßigkeiten, schreien die Freudenrufe und beschmieren sich gegenseitig mit Farbe – Gesicht, Haare und Kleidungsstücke.
Das Holi Festival läutet den Frühling ein und ist somit für viele Inder auch eine lang ersehnte Erholungszeit zwischen dem kalten Winter und dem bald schon eintreffenden heißen Sommer. Für viele stellt das fest auch eine Flucht aus dem Großstadtleben und dem Smog dar.
Viele Kinder benutzen so genannte Pichkaris, bunte Wasserpistolen, um die Leute auf der Straße nasszuspritzen. Am Ende des Tages sind alle Teilnehmer des Festes von Kopf bis Fuß von bunter Farbe bedeckt, so dass es schwer fällt, sie wiederzuerkennen.
Nicht nur Farben fliegen zum Holi Festival durch die Luft, sondern auch so genannte Laddus, runde indische Süßigkeiten für die Kinder. Die Frauen gehen anschließend mit Stöcken auf ihre Männer los, um diese entweder zu vertreiben oder einzufangen.
Die Freudenfeuer zum Holi Festival symbolisieren einen Reinigungsprozess und sollen alle Unreinheiten sowie das Bose zerstören. Die Menschen versammeln sich friedlich um das Feuer, bevor die richtigen Festlichkeiten am nächsten Tag beginnen. Das Holi Fest steht generell für Fröhlichkeit, Freude und Unbekümmertheit.
Eingeläutet wird das Holi Festival der Farben mit Freudenfeuern am Abend vor dem ersten Festtag. In diesen Feuern wird eine Strohpuppe verbrannt, welche die böse Dämonin Holika darstellen soll – daher stammt auch der Name des Festes “Holi”.
Wasserpistolen und Farbpulver gehören zur Standardausrüstung beim Holi Festival. Auch Gäste aus fremden Ländern werden überschwänglich begrüßt und mit Farben und Wasser beworfen – ohne Vorwarnung. Der dazu passende Ruf “Holi Hai” kann dabei mit unserem “Alaaf” verglichen werden.
Das Holi Festival dauert je nach Region unterschiedlich lang. In einigen Teilen Indiens dauert es nur zwei Tage, in einigen zehn Tage und länger. Hauptsächlich wird es im Norden des Landes gefeiert, ist aber auch in anderen Landesteilen unter anderen Namen bekannt – im Süden wird es etwa als Kamadahana bezeichnet.
Als weiterer Ursprung des Holi Festivals gilt ein Religionsstreit zwischen Vishnu und der Dämonin Holika, als dessen Resultat Holika in Flammen aufging. Deshalb wird das Fest auch mit der symbolischen Verbrennung einer Strohpuppe eingeläutet.
In Städten wie Paris, Berlin und New York wird das Holi Festival als Großveranstaltung gefeiert, auch hier bewerfen sich junge Menschen zu lauter Musik mit buntem Farbpulver. Alleine in Deutschland gab es im Sommer 2017 bereits über 50 Feiern in Anlehnung an das Holi Festival.
Das bunte Pulver, mit welchem sich die Teilnehmer des Holi Festivals gegenseitig bemalen, heißt Gulal. Es wird aus Maisstärke hergestellt und mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Somit ist das Pulver ein Naturprodukt und schadet der Umwelt und der Gesundheit in keinster Weise.
Holi steht nicht nur symbolisch für den Sieg des Guten, sondern auch für Ernte und Fruchtbarkeit. Rund um das Festival sollen Streitigkeiten begraben, Beziehungen und Freundschaften erneuert sowie soziale Differenzen überwunden werden.
Das beliebteste Getränk des Holi Festivals nennt sich Thandai. Hergestellt wird es aus Zucker, getrockneten Früchten und Cannabis und steigt entsprechend schnell zu Kopfe, was die Laune bei den Festlichkeiten nur noch mehr anhebt.
Viele Familien in den Städten feiern das Fest im Kreise ihrer Nachbarschaft. Es wird gemeinsam gegessen und die Farbschlachten unter freiem Himmel ausgetragen. Auch gehören Tempel zu den Örtlichkeiten des Holi Festivals, auch hier gibt es Farbexplosionen, die von den Götterstatuen ausgehen.
Hinter den Bräuchen des Holi Festivals stecken verschiedene Überlieferungen. In der Stadt Mathura wird Holi zum Beispiel zu Ehren der Liebe zwischen den Gottheiten Radha und Krishna gefeiert. Hier dauert das Festival ganze 16 Tage, so lange wie nirgends sonst.
Holi symbolisiert also auch die Liebe zwischen den Göttern Krishna und Radha. Der Legende nach wäre Radha ihrem geliebten Krishna zu hellhäutig gewesen, weshalb ihm seine Mutter Yashoda daraufhin riet, ihr Gesicht mit Farbe zu beschmieren. Gesagt, getan, doch Krishna war das Gesicht seiner Geliebten nicht genug und er bewarf auch die normalen Statdbewohner mit Farbpulver. Diese Geschichte ist besonders in der Gegend von Mathura beliebt, dem Geburtsort Krishnas.