Ein authentischer Blick auf Marokko
Berber, Araber und Europäer, sie alle prägten die Kultur des Königreichs Marokko. Der mehrfach ausgezeichnete Fotograf John Copland lässt uns das vielfältige Land im Nordwesten Afrikas mit seinen Augen sehen.
UNESCO-Weltkulturerbe Aït-Ben-Haddou
Die Wächter vor der Großen Moschee in Rabat
Der Hassanturm und die dazugehörige Große Moschee sind das Wahrzeichen Rabats. Deren Errichtung wurde Ende des 12. Jahrhunderts begonnen. Geplant war ein gewaltiges Bauwerk, doch leider wurde es nie vollendet. Bis heute ist die vielbesuchte Anlage das touristische Highlight Rabats. Die Wächter zeigen sich davon allerdings unbeeindruckt: Regungslos sitzen sie in ihren Pluderhosen und mit weißen Umhängen auf ihren Pferden.
Zimt, Kurkuma und Kardamom
Typisch marrokanische Babouches
Henna-Bemalung
Unendliche Dünen in der Sahara
»Wer in die Wüste geht und wiederkehrt, ist nicht mehr derselbe.« So lautet ein arabisches Sprichwort. Und jeder, der einmal in einer Wüste war, kann das bestätigen. Die Wüste macht etwas mit dir, was keine andere Landschaft vermag. Die Sahara ist die größte Trockenwüste der Welt. Auch Marokko hat einen Anteil an ihr. Anders als man gemeinhin erwarten würde, bestehen nur 20 Prozent der Sahara aus Sand, der große Rest aus Geröll und Steinen. John Copland zeigt die Schönheit der gigantischen Sanddünen nach einem der seltenen Regenfälle.
Berber-Teppiche als Design-Objekte
Fröhlich-bunt sind die Teppiche, die in Marokko geknüpft und gewebt werden. Nach ihrer Herkunftsregion heißen sie Boujad, Beni Ourain oder Talsent. Berber fertigen sie aus teurer Wolle oder preiswerterer Baumwolle. Besonders gefragt sind marokkanische Boucherouites. Hierfür werden Stoffreste, gebrauchte Textilien oder Teppichreste wiederverwertet. So entstehen lauter Einzelstücke: Designobjekte, die ihren Preis haben. Einige schaffen es sogar bis in Kunstmuseen oder Galerien. Hier werden sie auf dem Djemaa el Fna angeboten, dem großen und zentralen Marktplatz in Marrakesch.
Fast 2000 Kilometer Atlantikküste
Bei Marokko denkt wohl jeder zuerst an Städte wie in den Märchen aus 1001 Nacht und an endlose Wüstenlandschaften. Dabei verfügt das Land im Westen über fast 2000 Kilometer Küste. An manchen Tagen zeigt der Atlantik seine ungestüme Kraft. Die Orte Safi, Essaouira, Sidi Kaouki, Imsouane und Taghazoute sind beliebte Surf- und Kitesurf-Spots an Marokkos Atlantikküste. Aber auch »normale« Reisende, die einsame Strände lieben und auf touristische Infrastruktur weitgehend verzichten können, finden hier ihr Paradies.
Die Moschee von Tinmal
Kein Hauptreiseziel in Marokko, aber einen Besuch wert ist die Moschee von Tinmal aus dem 12. Jahrhundert. Sie liegt gut zwei Autostunden südwestlich von Marrakesch. Du fährst mitten hinein in die großartige Bergwelt des Hohen Atlas. Das beeindruckende Gebäude auf mehr 1200 Metern Höhe wird nicht als Islamisches Gotteshaus genutzt. Deshalb dürfen auch Nicht-Muslime und Frauen die Moschee betreten.
Oasen der Ruhe hinter verschlossenen Türen
Die vielen unterschiedlichen Türen in der Altstadt von Marrakesch sind beliebte Fotomotive. Sie sind aus Holz oder Metall, mehr oder wenig prachtvoll geschnitzt oder farbig angemalt, immer aber einzigartig. Oder doch nicht? Du wärst nicht der Erste, der versucht, sich anhand einer besonders auffälligen Tür in der Medina zu orientieren. Und leider scheitert. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, solltest du einen schnellen Blick hinter eine der Türen werfen. Dort findet der Alltag der Bewohner der Medina statt: Fast immer schattig-kühl und manchmal mit schönen Innenhöfen.
Kamele als Lokalkolorit
Berber in Marokko
Der Anteil der Berber an der marokkanischen Bevölkerung beträgt etwa 45 Prozent. Sie sind in den südlichen Landesteilen zuhause. Einst zogen sie als Nomaden durch die Wüste. Spätestens seit dem Grenzkrieg zwischen Marokko und Algerien im Oktober 1963 mussten sie sesshaft werden. Weite Teile der Gebiete, durch die sie früher nomadisierten, sind nicht mehr zugänglich. Sie selbst nennen sich »Imazighen«, Freie Menschen. Heute bieten sie Nomaden-Touren mit Kamelen für Touristen an. Als Nebeneffekt halten diese Touren die Erinnerung an eine untergegangene Welt wach.