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Der Route der Kraniche folgen

Auf der Vogelfluglinie von Hamburg nach Kopenhagen

Mit den Zugvögeln fliegen. Davon hat wohl jeder schon mal geträumt. Die Vogelfluglinie – eine außergewöhnliche Bahnstrecke – folgt der Route der Kraniche. Hier ist der Weg das Ziel. Rundum-Genießer nehmen sich auch Zeit für den Startort Hamburg sowie den Landeplatz Kopenhagen.
Heike
Ein Artikel von BaseCamp-Redakteurin Heike
Veröffentlicht am 24. März 2019
Am Hamburger Hauptbahnhof geht die Reise los. Auf Gleis 6 wartet schon der Zug der Dänischen Staatsbahn, eine »Gumminase«. Seinen Spitznamen verdankt er den großen Puffern am Ende der Wagen. Die Züge sind sehr bequem und die Sitze so gemütlich wie der Sessel zuhause im Wohnzimmer. »Hyggelig« nennen die Dänen das. Und durch die großen Fenster kannst du das Panorama der Landschaft entlang der Vogelfluglinie ungehindert genießen.
Zug der DSB am Hamburger Hauptbahnhof
Zug der Dänischen Staatsbahn am Hamburger Hauptbahnhof (Foto: Michael715/Shutterstock)
Im sonnigen Süden dem Winter ein Schnippchen schlagen, im Frühling unberührte Landschaften im Norden entdecken. Unterwegsein wie die Zugvögel. Kaum hast du die Großstadt Hamburg und das kleinere Lübeck hinter dir gelassen, öffnet sich vor den Zugfenstern die weite Landschaft Schleswig-Holsteins.
Ostholstein
Erstes Frühlingsgrün und ein fast blauer Himmel wie hier in Ostholstein garantieren Ferienstimmung (Foto: Thorsten Schier/Shutterstock)

Zugvögel versuchen, lange Strecken über das offene Meer zu vermeiden. Genau das tut die Vogelfluglinie auch. Seit 1963 verbindet die Fehmarnsundbrücke das Festland mit der Insel Fehmarn.

963 Meter lang ist die kombinierte Auto- und Eisenbahnbrücke. Rechts und links von dir nur Wasser. Doch kaum zwei Minuten später hast du wieder festen Boden unter den Füßen. Aber nicht lange, denn die Insel ist rasch überquert.

Fehmarnsundbrücke
Die Fehmarnsundbrücke verbindet das Festland und die deutsche Insel Fehmarn (Foto: sunfun/Shutterstock)

Am anderen Ende von Fehmarn liegt Puttgarden. Hier wartet schon eine der Roll-on-Roll-of-Fähren auf den Zug. Langsam ruckelt er in den Schiffsbauch hinein. Er parkt weit unten und geht dabei auf Tuchfühlung mit den zahllosen Brummis. Die Passagiere klettern rasch an Deck. Noch bevor sie auf dem Außendeck angekommen sind, hat die Fähre abgelegt.

Eine solche Zugverladung ist einzigartig in Europa. Wenn du sie erleben willst, musst du dich beeilen. Möglicherweise wird der Fährverkehr Ende 2019 eingestellt. In einigen Jahren soll ein Tunnel unter dem Meeresgrund fertiggestellt sein.

Ostholstein
Fähre »Schleswig-Holstein« im Hafen von Puttgarden (Foto: H-AB Photography/Shutterstock)

Jetzt geht es über den Fehmarnbelt auf kürzestem Weg nach Dänemark.

Zwischen Puttgarden und Rødby kannst du dir den frischen Ostseewind um die Nase wehen lassen. Eine knappe Stunde dauert die kleine Seereise.

Überquerung des Fehmarnbelt zwischen Puttgarden und Rødby
Überquerung des Fehmarnbelt zwischen Puttgarden und Rødby (Foto: /Shutterstock)
Von 2007 bis 2017 befuhren Diesel-ICE die Strecke. Inzwischen sind hier nur noch die dänischen »Gumminasen« unterwegs. Pass auf, dass du rechtzeitig wieder an Bord des Zuges bist. Denn kaum hat die Fähre in Rødbyhavn angelegt, rollt der Zug vom Schiff.
Du bist in Dänemark!
Überquerung des Fehmarnbelt zwischen Puttgarden und Rødby
ICE und LKW verlassen die Fähre (Foto: Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons))

Gut zwei Stunden dauert die Fahrt von Rødbyhavn über Lolland und Falster bis nach Kopenhagen auf der Insel Seeland.

Noch immer bist du auf der Route der Zugvögel unterwegs. Die kleine Insel Lolland trägt sogar sieben fliegende Gänse in ihrem Wappen.

Lolland in Dänemark
Grüne Insel Lolland (Foto: scphotodk/Shutterstock)

Die Landschaft der Ostseeinseln Lolland und Falster ist offen, grün und flach. Vereinzelte Birken und lichte Buchenwälder sorgen für Abwechslung.

Auch eine große Weihnachtsbaum-Plantage liegt an der Bahnstrecke. Dänemark produziert Tannenbäume für ganz Europa.

Lolland in Dänemark
Bahnhofshalle in Kopenhagen (Foto: Michael715/Shutterstock)

Angekommen.

Die dänische Hauptstadt liegt im Westen der Insel Seeland. Der Bahnhof ist überschaubar und du findest dich leicht zurecht.

Mindestens zwei bis drei Tage Zeit solltest du dir für Kopenhagen nehmen. Und wenn du nur ein paar Stunden hast? Dann ist jetzt auf jeden Fall ein Smørrebrød angesagt. Das ist kräftiges Roggenbrot mit allen nur denkbaren Belägen. Serviert wird es zum Lunch bis 16 Uhr.

Smørrebrød auf dem Torvehallerne Food Market in Kopenhagen
Leckere Auswahl von Smørrebrød auf dem Torvehallerne Food Market (Foto: EQRoy/Shutterstock)

Solcherart gestärkt kannst du dich dann auf den Weg zu einem der vielen Highlights der dänischen Hauptstadt machen. Der Food Market Torvehallerne ist schon eins davon.

Oder wie wäre es mit einem Besuch bei der Kleinen Meerjungfrau …?

Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen
Kleine Meerjungfrau, Figur aus einem Märchen von Hans Christian Andersen (Foto: MaraZe/Shutterstock)

Es heißt, wer die »Lille havfrue« von Edvard Eriksen nicht gesehen hat, war nicht in Kopenhagen.

Na dann, mach’s gut, hej hej oder farvel, wie man hier sagt.

Heike

Heike

Ihr Herz ist in Hamburg zuhause. Hier lässt sich Fernweh gut aushalten. Am liebsten im Hafen, auf den vielen Märkten oder bei schöner Musik in der »Elphi«. Und wenn es sie doch packt, dann zieht sie los. Irgendwohin – zwischen Harz und Hawaii.